Franz Erhard Walther
wurde 1939 in Fulda geboren. Er sammelte erste künstlerische Erfahrungen in einem Modellierkurs im elterlichen (Bäckerei-) Betrieb (1954-56), darüber hinaus besuchte Walther 1955 die Abendkurse im Zeichnen bei R. Kubesch in Fulda.
1956 scheiterte eine Aufnahme an der Werkkunstschule Offenbach, da Walther zu diesem Zeitpunkt das Mindestalter noch nicht erreicht hatte. Nach Beginn seines Studiums im darauf folgenden Jahr, schrieb er sich als Mitglied des Jungen Kunstkreises (u.a. mit Verena Pfisterer, Robert Sturm, Johannes Kirsch) unter Karlfried Staubach ein. Walther studierte von 1957 bis 1959 an der Werkkunstschule in Offenbach am Main (heute Hochschule für Gestaltung Offenbach) und von 1959 bis 1961 an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt. Von 1962 bis 1964 studierte er bei Karl Otto Götz an der Kunstakademie Düsseldorf u. a. zusammen mit Gerhard Richter und Sigmar Polke.
Von 1967 bis 1971 lebte Walther in New York und stellte dort 1969 u. a. mit Dan Flavin im Museum of Modern Art erstmals den berühmten „1. Werksatz“ aus. Zu dieser Zeit wollte sich Marcel Duchamp in New York mit ihm treffen, doch das Treffen scheiterte an dessen Tod am 2. Oktober 1968.
1971 übernahm Walther mit 32 Jahren eine Professur an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, die er bis 2005 inne hatte. Zu seinen Schülern gehörten u. a. John Bock, Rebecca Horn, Santiago Sierra, Christian Jankowski, Lili Fischer, Martin Kippenberger und Jonathan Meese.
Er lebt und arbeitet nach seiner Emeritierung in Fulda. Seit einigen Jahren erfahren Walthers Arbeiten eine zunehmende internationale Anerkennung. Walther gilt mit seiner partizipativen Kunst als eine der Schlüsselfiguren der Gegenwartskunst seit den 1960er Jahren.
Auszeichnungen
1985
Günter-Fruhtrunk-Preis, Akademieverein München
1994
Piepenbrock Preis für Skulptur
2011
Ernst-Franz-Vogelmann-Preis für Skulptur, Heilbronn
Ausstellungen (Auswahl)
1969
Kunsthalle Bern, Harald Szeemann, Live in your head: When Attitudes become Form
1969
Museum of Modern Art, New York
1972
documenta 5, Kassel in der Abteilung Individuelle Mythologien
1977
documenta 6, Kassel
1981
Nationalgalerie Berlin
1982
documenta 7, Kassel
1987
documenta 8, Kassel
1992
Kunsthalle Nürnberg
1998
Franz Erhard Walther – Gelenke im Raum – Werke 1963-1998. Deichtorhallen Hamburg
1999
Hessisches Landesmuseum, Darmstadt
2004
Kunsthalle Düsseldorf; Saarlandmuseum, Saarbrücken
Busch-Reisinger Museum, Cambridge/Massachusetts
2010
Dia:Beacon, New York
2011
MARTa Herford, Herford
2013
Hamburger Kunsthalle, Hamburg
Situation Kunst, Bochum
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