Show 26
The Rise and Fall of the Rise and Fall
Michael Franz
8. September 2019 - 29. Februar 2020
Die Kienzle Art Foundation freut sich, zum Auftakt der Berlin Art Week 2019 die Einzelausstellung THE RISE AND FALL OF THE RISE AND FALL von Michael Franz zu zeigen.
Die künstlerische Praxis von Franz knüpft lose an Strategien von Konzeptkunst und Institutionskritik an. Zentral ist dabei die Reflexion der eigenen Position innerhalb des jeweils gegebenen Ausstellungskontexts. Mit „einfachen“ Mitteln entwickelt der Künstler Arbeiten, die auf die immer schon gegebene Verschränkung von Individuellem und Allgemeinem, Besonderem und „Generischem“ bezogen sind. Der Einsatz digitaler Techniken steht dabei gleichberechtigt neben „klassischen“ künstlerischen Verfahren.
In der Kienzle Art Foundation sind neben neuen Arbeiten, die zum Teil speziell für die Ausstellung entworfen wurden, Videos aus den letzten vier Jahren zu sehen. Auf dem Monitor im ersten Ausstellungsraum laufen ab- wechselnd zwei Filme: In +491631615759 (2015) sieht man die aus Kerzen gebildete Telefonnummer des Künstlers, die vor dem Hintergrund der Aufnahmen einer Verkehrsüberwachungskamera langsam abbrennt. Drive (2016) basiert auf dem Musikvideo zu dem gleichnamigen Song der amerikanischen Rockband R.E.M. – aus der Online- Videodokumentation eines Symposiums am Fridericianum in Kassel wurden die Aufnahmen des Publikums isoliert, zur Musik arrangiert und digital bearbeitet. Der Film Quantities (2019, Raum 3) zeigt den mit einem Spielzeug-Quadrocopter aufgenommenen Flug durch das Elternhaus des Künstlers: In allen Räumen sind unzählige Gegenstände mehr oder weniger systematisch auf den Böden angeordnet. Das Individuelle des Urhebers, das diese abzubilden scheinen, verliert sich sofort wieder in der Allgemeinheit der aufgerufenen Referenzen. Diese verweisen auf eher „durchschnittliche“ Eigenschaften, die sich aus scheinbar nicht-individuellen Voraussetzungen wie Klassenzugehörigkeit, Geschichte, Familienstruktur, zeitlicher und räumlicher Verortung usw. ergeben.
Aktuelle Zeichnungen, eine Serie von Plakaten und zwei großformatige Leinwände führen die Auseinandersetzung mit den Fragestellungen der Videos fort.
Zur Ausstellung ist eine eine Publikation erschienen.
Michael Franz (*1974) lebt und arbeitet in Wien und Berlin. In den letzten Jahren hat er unter anderem im Neuen Museum Nürnberg (2019), in der Galerie Lars Friedrich Berlin (2018) und in der Simultanhalle Köln (2016) ausgestellt.
Begleitveranstaltung: The Rise And Fall of the Rise And Fall, 16. Februar 2020