Show 37

Keep Looking: Works from 1978 – 2025.

Gerald Jackson

kuratiert von Matthew Higgs

3. Mai – 5. Juli 2025 

Eine Kollaboration zwischen Kienzle Art Foundation, Berlin (DE), The Gerald Jackson Trust, Rai Alexandra, Gordon Robichaux, New York (USA).

“Die Kienzle Art Foundation freut sich, Keep Looking: Works from 1978—2025 anzukündigen, die erste Einzelausstellung von Gerald Jackson (*1936, Chicago, USA) in Europa. Die Ausstellung wurde von Matthew Higgs kuratiert, dem Direktor von White Columns – einem der ältesten alternativen Kunsträumen New Yorks – dort hatte der Künstler bereits 2021 eine vielbeachtete Einzelausstellung. Jackson zählt zu den wandelbarsten Künstlern seiner Generation. In den vergangenen sieben Jahrzehnten hat er sich mit bemerkenswerter Freiheit zwischen Malerei, Skulptur, Assemblage, Collage, Zeichnung, Mode, Musik, Poesie und Performance bewegt. Keep Looking, benannt nach dem gleichnamigen Song (eines von Jacksons Lieblingsliedern) der britischen Band Sade aus dem Jahr 1988, präsentiert einen konzentrierten Blick auf sein Werk von den späten 1970er-Jahren bis heute.

[Jackson zog in den 1960er-Jahren von Chicago nach New York und wurde Teil der lebendigen Kunst- und Jazzszene rund um Slugs’ Saloon. Geprägt von der Verbindung zwischen Kunst, Musik und dem urbanen Leben entwickelte er ein vielschichtiges Werk, das gesellschaftliche Realität und persönliche Ausdruckskraft vereint. Bis 2002 lebte und arbeitete er in einem Loft an der Bowery – im Zentrum einer kreativen Gemeinschaft und mitten in den sozialen Widersprüchen der Stadt. Sein sieben Jahrzehnte umspannendes Schaffen ist geprägt von einem philosophisch-politischen Ansatz, der persönliche Erfahrungen mit Armut, Rassismus und Gewalt reflektiert. Mit poetischer Kraft verwandelt er Alltagsrelikte in bedeutungsvolle Kunst, deutet kulturelle und spirituelle Ausdrucksformen neu und erforscht Farbe und Licht als Mittel der Heilung und Transzendenz.]

Keep Looking ist inhaltlich um vier miteinander verbundene Werkgruppen strukturiert:
Zum einen um die sogenannten Skid Works, die ab den 1980er-Jahren entstanden sind und die durch eine Gruppe gesprühter und schablonierter Arbeiten aus den 1970er-Jahren ergänzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Jacksons kontinuierlicher Auseinandersetzung mit Sprache und Farbe, die sein Werk seit den 1980er-Jahren durchzieht und in der Ausstellung durch eine Auswahl handgefertigter Kleidungsstücke aus dem 70er-Jahren ihren Anfang nehmen abgerundet wird.

[…]

Jeder der Galerieräume der Kienzle Art Foundation ist durch die Präsenz einer Schaufensterpuppe verbunden, die mit einem dieser funktionalen Gewänder bekleidet ist. Diese Outfits wurden von dem Kunsthändler Jack Tilton 2003 treffend als „chop and paste clothing“ und als eine Form von „dreidimensionalem Funk“ beschrieben. Jackson trug sie oft selbst, wie im 1987 von Peter Bellamy aufgenommenen Porträt des Künstlers in seinem Atelier […]. Wie die Kritikerin Roberta Smith 2021 in der New York Times bemerkte: Multikulturell in ihren Anspielungen und atemberaubend in ihren Farben, suggerieren diese Kleidungsstücke eine weltweite Raffinesse. Sie sind für Bürger der Welt gemacht.

Text: Matthew Higgs
Volltext – Pressrelease (pdf)

Unser herzlicher Dank gilt Rai Alexandra, deren Energie, Sorgfalt und unverwechselbare Magie diese Ausstellung zum Leben erweckt haben. Ebenso danken wir dem Gerald Jackson Trust, Gordon Robichaux, New York, und der Parker Gallery, Los Angeles, aufrichtig für ihr engagiertes Vertrauen und ihre unschätzbare Unterstützung, sowie allen Leihgebern.

Gerald Jackson (*1936, Chicago) lebt und arbeitet in Jersey City, New Jersey. Seit den späten 1960er-Jahren gehört er zu den wichtigen Stimmen der amerikanischen Kunst, die sich mit Fragen von Identität, sozialer Realität und kulturellem Ausdruck auseinandersetzen. Zwischen 1968 und 1990 war er bei der Allan Stone Gallery in New York vertreten und stellte seither in zahlreichen weiteren Galerien aus, darunter Strike Gallery, Rush Arts Gallery und Tribes Gallery.
Seine Arbeiten wurden u. a. im MoMA, Metropolitan Museum of Art und Hammer Museum ausgestellt und sind Teil zahlreicher bedeutender Sammlungen. Die Kienzle Art Foundation zeigte Jacksons Arbeiten 2022 in der Gruppenausstellung The Fiction of Property.
Zuletzt wurden Einzelausstellungen seiner Arbeiten bei Gordon Robichaux, New York (2021, 2025), Parker Gallery und Marc Selwyn, Los Angeles (2022), White Columns (2021) sowie der Kenkeleba Gallery (2020) gezeigt.
Ein ausführliches Künstlergespräch mit Stanley Whitney erschien 2012 im BOMB Magazine.

Abbildung oben: Gerald Jackson, o.T. (Josephine Baker), 2021, Reaktiver Farbstoff-Tintenstrahldruck auf Baumwoll-Twill, Farbstift und Acryl-Mattmedium, 171 x 140 cm. © The Gerald Jackson Trust. Courtesy of Gordon Robichaux, New York and Parker Gallery, Los Angeles, 2025. Foto: Ryan Page

Gerald Jackson, o.T., undatiert, Zwei Kleidungsstücke: Stoffapplikation auf gefundener Kleidung. © The Gerald Jackson Trust. Courtesy of Gordon Robichaux, New York and Parker Gallery, Los Angeles, 2025. Foto: Marc Tatti

Gerald Jackson, o.T. (Skid Painting), 1980er Jahre, Öl, Acryl, Leinwand, Papier, Holz, Filz, Heftklammern und Nägel, 157,5 x 57 cm. © Courtesy of Gordon Robichaux, New York and Parker Gallery, Los Angeles, 2025. Foto: Paul Salveson

Gerald Jackson, o.T., undatiert, Mixed Media, 84 x 94 cm. © Courtesy of Gordon Robichaux, New York and Parker Gallery, Los Angeles, 2025. Foto: Marc Tatti

Gerald Jackson, o.T. (Skid Painting), 1980er Jahre, Öl, Acryl, Sprühfarbe, Pastellkreide, Leinwand, Holz, Heftklammern, Nägel, 145 x 160 cm. © Courtesy of Gordon Robichaux, New York and Parker Gallery, Los Angeles, 2025. Foto: Paul Salveson

Gerald Jackson, o.T., 1988, Collage: Fotokopie, Farbstift, Graphit, 43 x 28 cm. © LeWitt Collection, Chester, Connecticut