Show 11

Pure Matter

Jos van Merendonk

10. Mai - 13. September 2014

Malerei hat für Jochen Kienzle einen hohen Stellenwert. Er hat sie von Anfang an gesammelt und sie begleitet ihn bereits sein ganzes Sammlerleben lang. Deswegen ist es konsequent und folgerichtig, dass die diesjährige Frühlingsschau sich abermals in monografischer Form der Malerei widmet und die Kienzle Art Foundation den Holländer Jos van Merendonk in seiner ersten Berliner Soloshow als Gast in ihre Räume eingeladen hat.

Im Think Tank des Kunstfreundes Jochen Kienzle geht es schon immer um das Phänomen der Malerei vor dem Spiegel theoretischer Reflexionen. Schaut man sich die Liste der Maler in Kienzles Universum an und begegnet Namen wie Klaus Merkel, Jonathan Lasker oder Gary Stephan, so ist es zu der nun vorgestellten Position des Jos van Merendonk schon nicht mehr weit.

Der 1956 in den Niederlanden geborene Merendonk lebt in Amsterdam. Er wurde in Rotterdam ausgebildet und hat seit vielen Jahren Ausstellungen an unterschiedlichen Orten. Eines der Erkennungsmerkmale seiner Malerei ist der Umstand, dass er stets dieselbe Farbe verwendet: Chromoxidgrün. Und dieses Material bringt er mit den unterschiedlichsten Werkzeugen, darunter Pinsel und Farbrollen,

Kratzinstrumente oder Spraydosen, auf den Malgrund. Bei van Merendonk ist das ganz traditionell die Leinwand, aufgespannt auf Keilrahmen. So traditionell, so gut: Ein Maler verwendet unterschiedliche Utensilien, um Chromoxidgrün auf Leinwand aufzubringen. Dabei kann dieser Malprozess durchaus Züge der Bildhauerei annehmen, zumal das Medium nicht glatt und flüssig, sondern eher „gehaltvoll“ ist und ihm dadurch etwas „Dingliches“ anhaftet.

Was der Künstler dann auf dem Bildträger hinterlässt, ist vieles, nur nicht im herkömmlichen Sinn gegenständlich. Es handelt sich um die geläufigen Abstraktionen aus Linie, Kreis, X, zusammengesetzt auch mal um ein Z. Es ist, als ob der Maler die Stationen der Abstraktion westlicher Extraktion durchdeklinierte, sich aus tiefer Konzentration heraus die unterschiedlichen Spielformen aller möglichen Ismen seit Beginn der sogenannten Moderne in der Kunst vorlegte und dann wiederholte.

Diese Attitüde beinhaltet – gerade weil sie schweigend vorgetragen wird – eine Kommentarebene. Da stellen sich Assoziationen an das ein, was als echt, wahr, bedeutend, wertvoll, meisterhaft, gut, solide gilt. An das, was vermarktbar ist an die Hure Kunstmarkt. Und trotz aller Stille und dem sich aufdrängenden Verdacht, vielleicht ganz schlicht – horribile dictum – etwas Dekoratives in diesen Tableaux zu erkennen. Zur Abwechslung einmal ein Memento Mori im aktuellen Bilder-Überangebot.

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter

Kienzle Art Foundation Berlin,  Ausstelungsansicht „Pure Matter“, Jos van Merendonk, Berlin, 2014

Ausstellungsansicht | Jos van Merendonk | Pure Matter