SHOW 33
EXTENSIONISMUS - Erzählung und Beschreibung
Bertold Mathes
18. März - 22. Juli 2023
Nachdem der Maler Bertold Mathes im Jahr 2022, für die Kienzle Art Foundation mit Arbeiten aus der Sammlung Kienzle, das zweiteilige Ausstellungsprojekt „The Fiction of Property I. und II.“ kuratiert hat, ist er nun zu einer Präsentation seiner eigenen Werke eingeladen.
Unter dem programmatischen Titel „EXTENSIONISMUS – Erzählung und Beschreibung“ installiert Bertold Mathes eine Ausstellung, die zum einen sein malerisches Werk seit 2019 vorstellt, dann aber ins Jahr 1983 zurückgreift bzw. damit beginnt. So zeigt er als Wanddisplay im Eingangsbereich der Ausstellungsräume Bilder der frühen Werkgruppe „Motiv“ aus 1983. Darin eingefügt sind zwei Bilder aus 1987 – 1990 und die zweiteilige Arbeit „Erzählung und Beschreibung“ aus 1992. Diese alternativen Einschübe konterkarieren die „Motiv“-Bilder sowohl in ihrer Malweise und Stilistik als auch in deren vermeintlichem Inhalt und weisen voraus in die vielgestaltige Werkentwicklung der nachfolgenden Jahre.
Deren aktuell fassbares Ergebnis zeigt sich im weiteren Ausstellungsverlauf in untereinander korrespondierenden Raumsituationen mit einer Zusammenstellung von Bildern aus den Jahren 2019 bis heute. Was diese neue Werkphase sowohl konzeptuell wie ästhetisch ausmacht ist die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher, quasi konfrontativer Arbeitsweisen und deren entsprechenden Bildergebnisse sowie dem parallel laufen von verschiedenen Werkreihen, die sich über längere Zeiträume hin entwickeln. Deren gemeinsamer Werkprozess changiert in einem malerischen Ereignisraum, der sich zwischen System und Emotion, Kalkül und Unbewusstem, zwischen Reflexion und Imagination spannt. Das Bild zeigt sich so als diagrammatische, an den Rändern offene und im Werkverlauf stetig zu modifizierende aber für sich gültige Möglichkeitsform.
Diese EXTENSION, verstanden als Ausdehnung, Verlängerung, permanenter Erprobung und Neubestimmung der Möglichkeit von Malerei als fluidem Medium, führt zu Bildern, die in ihrem Zusammenspiel ihre offene und flexible Position und die Fragilität von Bedeutung positiv sichtbar machen.
Bertold Mathes ist 1957 in Freiburg geboren. 1979 – 1985 hat er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. Peter Dreher Malerei studiert. Er lebt und arbeitet in Waldkraiburg und Berlin.
Begleitveranstaltung: 23. Juni, 19:00 Uhr, Katalogvorstellung und Künstlergespräch mit Georg Imdahl