Archiv der Galerie Kienzle & Gmeiner (1997-2010)

Was hätte sein können, was gewesen sein wird

Elmar Zimmermann

26. Januar - 29. Februar 2008

Das Jahr 2008 beginnt die Galerie Kienzle & Gmeiner mit einer Solo-Show von Elmar Zimmermann. Im Fokus steht dabei eine dreiteilige Skulptur, die sich „der Frage, ob sie Welle oder Partikel sei“ widmet. Flankiert von „malerischen“ Konstruktionen über das Zirkulieren.

Seine Vorgehensweise kurz zusammengefasst kann man beschreiben über das Material: Abgelegtes, wertloses, gebrauchtes, zerschlissenes, recycliertes, abgefallenes, beiläufiges etc. wie altes Holz und Mobiliar, gebrauchte, vergilbte Jalousien, Styroporfetzen, oxidiertes Metall, aber auch Modellschiffchen oder Lappen von Malerkollegen, alte Kalender, Gemälde und Skulpturen. Wichtige Elemente sind auch Spiegel und Filz. Genauer: aus geschredderten Altkleidern hergestellter Industriefilz.

Er findet in Abbruchhäusern, auf dem Speicher, im Keller. Auf der Straße, im Sperrmüll. Bei Freunden. Im Container. Auf dem Flohmarkt und im „thrift store“. Selbst im eigenen Atelier.

Seine Bearbeitung: Das „Auge“ trennt das Ausgewählte von seiner Umgebung. Es wird begriffen, in die Hand genommen. Analysiert: oft tatsächlich in Elemente zerteilt, zerschnitten zersägt. Die Montage seiner Arbeiten erfolgt als diskreter Eingriff, mit sparsamen Manipulationen, die Potentiale freilegen. Es wird geklebt, genäht, verschraubt, angestrichen, aufgespannt, kombiniert. Und schließlich in Situationen präzise in Form und Aussehen definiert, vereinzelt oder arrangiert, installativ platziert. Retinale Reize in zerebrale Widerhaken transformiert. Spekulative Rekonstruktionen aus der Perspektive einer imaginären Zukunft.

Zu Zimmermanns erster Ausstellung bei Kienzle & Gmeiner 2005 mit dem Titel Die Verfassung der Bilder schrieb damals Kunstkritiker Hans-Jürgen Hafner über „das Heterogene und Disparate, die Schwebelagen und Bruchstellen in den Bildern und Objekten, den installativ ausfransenden Settings“ „– wie wenn im Zuge archäologischer Forschungen in rund dreihundert Jahren (von heute an) eine Buckminster Fuller-Versuchsanordnung mit den traurigen Resten einer Hühnerfarm nach einem (vermeintlichen) Rezept aus Robert Smithsons „Collectet Writings“ wiederhergestellt werden sollte. Und von daher erschlossen werden müsste, was zu Anfang des 21. Jahrhunderts die Konstruktion Kunst möglicherweise bedeutet haben könnte…“ und bezeichnete Elmar Zimmermann als „Retro-Futurist und Mineraloge“.

Elmar Zimmermann ist Jahrgang 1976 und studierte 1997 bis 2003 an der Kunstakademie Karlsruhe und der Ecole Supérieure des Beaux Arts in Quimper. Er zeigte bislang Arbeiten in Einzelausstellungen wie folgt
2007 | The Ice Age of Artistic Research, Galerie Ben Kaufmann, München
2006 | who present, past and future sees, bei Bogner, Esslingen a. N.
2005 | Die Verfassung der Bilder, Galerie Kienzle & Gmeiner, Berlin
2001 | Projektraum Galerie Gourmelen, Quimper (F)
und war zuletzt in Ausstellungen beteiligt u.a.  Kunsthalle Basel,  Program Galerie Warschau, Zschernitz-Halle Karlsruhe,  Hall des Chars, Strasbourg, Kunstbunker Nürnberg, E – Werk Hallen für Kunst Freiburg,  Städtische Galerie Waldkraiburg,  Kunsthalle Baden – Baden.

Er wird in der Galerie Kienzle & Gmeiner ebenfalls in einer von Claudia Kugler kuratierten Gruppenausstellung im März vertreten sein.

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann

Galerie Kienzle&Gmeiner, Ausstellungsansicht Elmar Zimmermann

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann

Galerie Kienzle&Gmeiner, Ausstellungsansicht Elmar Zimmermann

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann

Galerie Kienzle&Gmeiner, Ausstellungsansicht Elmar Zimmermann

Ausstellungsansicht | Was hätte sein können, was gewesen sein wird | Elmar Zimmermann