Estorick Collection of Modern Italian Art

Ketty La Rocca: you you

10.09. – 21.12.2025

In diesem Herbst präsentiert die Estorick Collection die erste Museumsausstellung in Großbritannien, die Ketty La Rocca (1938–1976) gewidmet ist, einer wegweisenden Figur der italienischen Konzeptkunst und feministischen Kunst. Obwohl ihre Karriere durch ihren frühen Tod im Alter von 38 Jahren jäh beendet wurde, hat La Roccas Werk einen bleibenden Eindruck hinterlassen, und diese wegweisende Ausstellung bringt ihre kühne, witzige und zum Nachdenken anregende Vision einem breiteren Publikum näher.

La Rocca wurde in La Spezia geboren und zog 1956 nach Florenz, wo sie begann, mit der Avantgarde-Gruppe Gruppo 70 zusammenzuarbeiten. Zu ihren ersten Experimenten gehörten Werke der visuellen Poesie und Collagen, die den allgegenwärtigen Einfluss der Massenmedien auf das tägliche Leben untersuchten, mit besonderem Schwerpunkt auf Geschlechterfragen und gesellschaftspolitischen Themen. In den frühen 1970er Jahren wandte sie sich der Erforschung von Gesten zu, um die Grenzen patriarchalischer Sprachstrukturen zu hinterfragen und sich für alternative – und wohl auch bedeutungsvollere – Formen der Kommunikation einzusetzen.

Die Ausstellung bietet einen umfassenden Überblick über La Roccas künstlerische Entwicklung und ihr Ausdrucksspektrum und zeigt neben Werken aus den Bereichen Fotografie, Video und Skulptur auch Beispiele ihrer berühmten Riduzioni (Reduktionen). Diese faszinierenden visuellen Werke, die fotografische Bilder durch Handschrift und andere Markierungsprozesse zunehmend dekonstruieren, erforschen erneut verschiedene Formen der Kommunikation und reflektieren die Beziehung zwischen der Künstlerin, dem Kunstwerk und dem Betrachter.

La Roccas Werk ist resonant und eindringlich und wirkt bemerkenswert zeitgemäß, indem es die Konsumkultur und Geschlechterdynamiken mit Klarheit und Kraft hinterfragt. Ihre Arbeiten haben in den letzten Jahren zunehmend internationale Anerkennung gefunden, wurden in einer Reihe bedeutender Ausstellungen gezeigt, darunter die Biennale in Venedig, und sind in den ständigen Sammlungen des MoMA, des Centre Pompidou und der Uffizien zu sehen.

Die Ausstellung wird von einem Programm mit Vorträgen und Workshops sowie einer reich bebilderten Publikation mit neu in Auftrag gegebenen Essays begleitet.